Individuelle Softwarelösungen? Ab in die Cloud damit!

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Jürgen Sadleder, MA

Sicherheit? Bequemlichkeit? Oder einfach nur reine Gewohnheit? Individualsoftware wird traditionell auf eigenen Servern gehostet, weil …
Ja, warum eigentlich? Denn es gibt inzwischen kaum noch stichhaltige Argumente, warum individuelle Softwarenentwicklungen unbedingt On Premises laufen müssen.

Der Trend in Richtung Cloud ist ohnehin nicht mehr aufzuhalten, der Wechsel voll im Gange: Zahlreiche Unternehmen, wie beispielsweise der europaweit bekannte Baustoffhersteller Baumit, haben bereits die Vorteile für sich erkannt. Innerhalb von zwei Jahren hat der Spezialist für Bau und Renovierung eine lauffähige Arbeitsgrundlage für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in einer hybriden Cloud Umgebung geschaffen und dadurch schnell Erfolge feiern können. Warum? Weil cloudbasierte Infrastrukturen sicher, effektiv und flexibel sind.

Wir zeigen im Folgenden, warum auch Individualsoftware in der Cloud Sinn macht.

5 Gründe, warum individuelle Softwarelösungen in die Cloud gehören

Mobile Working, dezentraler Arbeitsplatz, kooperative Projektarbeit: Immer mehr Teilbereiche der Digitalisierung können besser durch offene Systeme verwirklicht werden oder erreichen durch sie erst ihr volles Potenzial.

 

1. Die Cloud – unschlagbar in Sachen Sicherheit

Und da sind Cloud Services bei Sicherheit und Verlässlichkeit ungeschlagen. Das eigene Netzwerk für Zugriffe von außen zu öffnen, birgt hingegen immer gewisse Restrisiken.
Die Microsoft Cloud etwa hat wesentlich höhere Sicherheitsstandards quasi serienmäßig inkludiert, denn der Kunde profitiert von Investitionen in Milliardenhöhe, die Microsoft in die Sicherheit seiner Rechenzentren steckt. Außerdem bietet die fragmentierte, redundante und dezentralisierte Speicherung der Daten ein wesentlich höheres Schutzniveau bei physischer Zerstörung der Datenträger. Ein Security Level, das On Premises nur mit eigenem hohen finanziellen und personellen Aufwand verwirklicht werden könnte.

 

2. The trend is your friend

Mit zunehmender Verbreitung bröckelt auch die Angst vor der wenig „greifbaren“ Cloud Umgebung. Die ursprüngliche Skepsis weicht langsam der Erkenntnis, dass die angekündigten Katastrophen rund um Datenschutz und Unternehmensspionage nicht eingetreten sind und dass der eine oder andere Cloud Gegner inzwischen klammheimlich die Fronten gewechselt hat. Beste Voraussetzung nun auch die individuelle Softwareentwicklung in die Cloud zu verlagern.

 

3. Vorteile bei der Software-Entwicklung

Unschlagbare Vorteile bietet die Cloud insbesondere als Entwicklungsumgebung. Mit geringem Aufwand lassen sich beliebig viele Prototypen und Simulationen erstellen, d.h. das Hinzufügen und Entfernen von Komponenten passiert quasi on-the-fly.
Auch die Abschätzung, wie schnell und mit wieviel Aufwand Projekte machbar sind, wird wesentlich erleichtert. Dies kann als Grundlage für Kosten-Nutzen-Analysen herangezogen werden und ermöglicht eine faktenbasierte Entscheidungsfindung.
Daneben lassen sich neuartige Tools wie etwa Azure Functions ausprobieren, ohne eine parallele Sandbox neben dem Produktivsystem betreiben zu müssen.

 

4. Entwicklung und Betrieb von INDIVs

Ein weiterer Vorteil cloudbasierter Individualsoftware liegt darin, dass nicht nur die Applikation, sondern auch der Betrieb derselben in die Cloud ausgelagert werden kann. Damit muss externen Kooperationspartnern kein Zugriff mehr auf interne Strukturen gewährt werden, ein Umstand, der das Berechtigungsmanagement wesentlich vereinfacht.

Für den Kunden bedeutet der Wechsel in die Cloud eine erleichterte Teilnahme am Entwicklungsprozess und mehr Transparenz. Nunmehr kann etwa ein Projektpartner die gesamte Entwicklung vollumfänglich begleiten, bleibt aber dennoch Process Owner, verfügt über eine (Cloud-)Umgebung, die ihm vertraut ist und agiert völlig eigenständig.

Außerdem kann das gesamte Application Lifecycle Management (ALM) bequem mit den externen Partnern abgewickelt werden.

Quelle: https://docs.microsoft.com/en-us/power-platform/alm/overview-alm

5. Zunehmende Akzeptanz durch zunehmende Erfahrung

Die Cloud hat ihr negatives Image längst abgelegt, denn mit zunehmender Erfahrung in Pilotprojekten lagern Unternehmen jedweder Branche auch kritische Prozesse immer mehr aus.
Und im gleichen Ausmaß wie Benutzer und Verantwortliche zunehmend mit Cloud Services konfrontiert sind, nimmt auch die Akzeptanz für cloudbasierte Individualsoftware zu.
Einer der größten Wintersport Ausrüster etwa betreibt mit großem Erfolg ShockSense, eine Cloud Applikation für spezielle Helme, die Stürze erfasst, während die Justiz Basel den gesamten Job-Bewerbungsprozess auf eine cloudbasierte App umgestellt hat. Für die Nutzer macht es keinen Unterschied, wo oder wie die App gehostet wird, für die Qualität und Zuverlässigkeit der Serviceleistungen machen Cloud Applikationen aber durchaus Sinn.

Chancen von individuellen Softwarelösungen in der Cloud

Wann macht es nun Sinn, Prozesse in die Cloud auszulagern? Folgende Chancen birgt die cloudbasierte, individuelle Softwareentwicklung:

  • Die On Premises Möglichkeiten sind selbst in großen Datenzentren gegenüber der Cloud eingeschränkt. Datenspeicher und Rechenleistung sind nahezu unbegrenzt skalierbar. Diese Skalierung wird in der Regel schnell und gänzlich ohne Service Unterbrechung durchgeführt – ein Task, der lokal nur mit großem Aufwand an Zeit und Kosten möglich ist.
  • Rechenleistungsintensive Prozesse wie etwa Machine Learning oder Virtual Reality sind On Premises kaum zu bewältigen, denn Rohdaten, die für Objekterkennung oder Fehlerdetektierung notwendig sind, wären lokal gar nicht verfügbar. Die Kostensituation und die verfügbaren Services dafür sind in der Cloud wesentlich günstiger.
  • Flexibilität: In der Cloud verschwimmen die Grenzen zwischen den Systemen. Jede Art von Datenbank und jedes denkbare Betriebssystem ist verfügbar, ebenso wie Schnittstellentechnologie. Das ermöglicht den Betrieb vielfältiger Web- und Mobile-Lösungen.
  • In Sachen Ausfallsicherheit ist die Cloud ohnehin eine Klasse für sich. Exemplarisch am Beispiel der Azure Umgebung: Die gemieteten Services weisen jeweils doppelte Redundanz und bei Bedarf weitere individuelle Security Features auf. Zusätzlich ist Georedundanz möglich, was besonders für Unternehmen mit international verteilten Standorten von Interesse ist.
  • Ein weiterer Vorteil der Cloud besteht darin, dass hardwareseitig ständig die neueste Technologie zur Verfügung steht. Lokal eingesetzte Server müssen dagegen aus wirtschaftlichen Überlegungen eine mehrjährige Nutzungsdauer aufweisen. Dadurch verliert in der Cloud auch der gefürchtete Hardwaretausch seinen Schrecken, denn Erweiterungen werden in Sekundenschnelle zugebucht oder wieder gekündigt. Das pay-per-use System ermöglicht es, Belastungsspitzen abzufangen und danach wieder auf Normalbetrieb umzuschalten. Wenn nur tatsächlich benötigte Kapazitäten bezahlt werden, erleichtert das auch die Planung, da nicht bei jeder Anschaffung die zukünftige Nachfrageentwicklung berücksichtigt werden muss.
  • Auch die Test- und Beta-Phasen sind in der Cloud problemlos machbar. Während On Premises zumindest auf einem zusätzlichen Parallelsystem getestet werden sollte, wird das neue cloudbasierte Softwareprodukt flexibel an eine begrenzte Anzahl an Usern ausgerollt. Funktioniert und läuft alles stabil, erfolgt das Deployment der neuen Lösung über Azure. Skalierbare Infrastructure „out of the box“ wird von den großen Playern wie Facebook & Co nicht ohne Grund genauso umgesetzt.

INDIVs in die Cloud verfrachten – 3 Tipps für den Wechsel

1. First things first: die Scheu ablegen und einfach mit dem ersten Projekt beginnen, ein virtueller Server ist dabei ein guter Einstiegspunkt. Testen Sie nach und nach die Skalierbarkeit von INDIVs aus, sammeln Sie Erfahrungen und bekommen Sie ein Gefühl für die neuen Möglichkeiten. Übrigens lassen sich Projektvorlagen in der Cloud samt technischer Umgebung exportieren und wieder importieren. Perfekt, um beispielsweise ein Testszenario für Performancetests herzustellen, ohne das Produktivsystem zu gefährden.

2. Der Umstieg in die Cloud lohnt sich besonders bei rechenintensiven Prozessen, denn Applikationen, auf die viele externe User zugreifen, sind in der Cloud besser aufgehoben. Einerseits lässt sich damit die wartungsbezogene Downtime minimieren, andererseits hat die Cloud in puncto Security einfach die Nase vorne.

3. Optimieren Sie mit professionellen Entwicklungstools, wie etwa Azure DevOps, die individuelle Softwareentwicklung in der Cloud. Die verbesserte Kooperation sorgt für schnellere Ergebnisse und die automatisierte Ausrollung der Software reduziert menschliche Fehler.

 

Fazit: Individuelle Softwarelösungen sind in der Cloud gut aufgehoben

Software-Entwicklung für cloudbasierte Anwendungen ist heutzutage ebenso vielversprechend wie für On Premises Lösungen. Da Anwendungen nach Belieben in die Cloud und wieder zurück gehoben werden können, bieten auch hybride Infrastrukturen eine optimale Umgebung für die individuellen Anforderungen eines jeden Unternehmens.

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Jürgen Sadleder, MA
Jürgen Sadleder, MA

Jürgen Sadleder ist seit März 2016 Geschäftsführer bei corner4. Mit jahrelanger Erfahrung als Projektmanager und breit gefächertem Prozesswissen unterstützt Jürgen Kunden in den Bereichen Softwareentwicklung, Business Intelligence und Microsoft 365.

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