Mit dem digitalen Arbeitsplatz zum Self Service Hub

Power Platform
Dieter Etmayr

Sowohl die Führungskräfte als auch die Mitarbeiter europäischer Unternehmen zeigen großes Interesse daran, Arbeitsabläufe zu automatisieren, um dadurch die Produktivität zu steigern und ihre Aufgaben besser erledigen zu können. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie von Ricoh Europe. Jedoch gibt darin auch beinahe ein Drittel der Mitarbeitenden (32 Prozent) an, dass sie derzeit keinen Zugang zu entsprechenden Automatisierungs-Tools haben, obwohl sie diese gerne nutzen würden. Dabei wäre das in den meisten Fällen ohne Weiteres möglich. Denn die dafür notwendigen Werkzeuge sind mit Microsoft 365 und der Power Plattform in vielen Unternehmen bereits vorhanden. 

 

Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie Sie Ihrem Team alltägliche Aufgaben und Workflows durch Automatisierungen erleichtern und unter welchen Bedingungen Sie den digitalen Arbeitsplatz als Self Service Hub etablieren.

Self Service Hub: Definition und Voraussetzungen

Self Service Hubs sind digitale Kommandozentralen, mit denen Mitarbeiter selbständig Aufgaben erledigen können, für die bisher das Ausfüllen von Formularen oder der direkte Kontakt mit Kollegen notwendig war. Über diese zentrale Plattform können Teammitglieder über jedes internetfähige Endgerät alle relevanten Applikationen und Services aufrufen und eigene Automatisierungen umsetzen, die ihren Arbeitsalltag einfacher und effizienter gestalten. Für die Einführung eines Self Service Hubs müssen Unternehmen unter anderem diese drei Herausforderungen meistern:

1. Kompetenzrahmen der Belegschaft gestalten:

Auf der Suche nach Dokumenten verlieren Beschäftigte viel Zeit, 25 Prozent sogar einen ganzen Arbeitstag pro Woche. Das kostet Unternehmen Geld und schadet der Mitarbeitermotivation. Mit einem Self Service Hub können Mitarbeiter nicht nur leichter an die benötigten Informationen gelangen, sondern selbstständig eigene kleine Prozesse entwickeln, die den zugrunde liegenden Arbeitsschritt straffen. Gleichzeitig birgt der erweiterte Handlungsspielraum auch ein Risiko: Seine Stärken kann ein Self Service Portal erst ausspielen, wenn die Einführung in eine Digitalstrategie eingebunden ist, welche die Kreativität der einzelnen Mitarbeiter strukturiert und sich auf übergreifende Ziele bezieht.

2. Kosten für Konnektoren einplanen:

Mit der Microsoft 365 Lizenz haben Unternehmen zwar Zugriff auf alle Tools, aber die für einen Self Service Hub notwendigen Konnektoren sind nur im Rahmen einer 60- bzw. 90-tägigen Testversion verfügbar. Ihre Beschaffung sollte daher von Anfang an in die Budgetplanung für das Projekt einbezogen werden, damit es nicht zu unvorhergesehenen Kosten kommt.

3. Lizenz-Risiko bedenken

Da die Umstellung eines Self Service Hubs mit einem gewissen zeitlichen Aufwand verbunden ist, binden sich Unternehmen mit dem Einsatz von Microsoft 365 mittelfristig an die Software und das Lizenzmodell. Sollten die Preise angehoben oder das Lizenzmodell verändert werden, müssen Firmen zusätzliche Kosten tragen oder die Infrastruktur aufwändig umstellen.

Self Service Hub: 5 Möglichkeiten für Unternehmen

Hinter der Digitalisierung des Arbeitsplatzes verbergen sich verschiedene Ansätze und Konzepte, die sich mithilfe von Microsoft 365 und der Power Platform umsetzen lassen:

1. Intranet:
Durch die Zunahme hybrider Arbeitsplätze gewinnt das Intranet als zentrale Informationsplattform an Bedeutung. Für Intersport Austria haben wir ein Intranet-Portal aufgebaut, das einerseits Informationen bündelt, andererseits verschiedene Workflow-Automatisierungen für Standardprozesse bereitstellt – vom On- und Offboarding über die Verwaltung von Werbemitteln bis zum Berechtigungsmanagement.

2. Freigabeprozesse:
Innerhalb eines Qualitätsmanagements ist jede Geschäftsanforderung mit dem Ausfüllen von Dokumenten und der Bearbeitung von Freigaben verbunden, sodass Freigabeprozesse zeit- und ressourcenintensiv sind. Im Rahmen eines Self Service Hubs kann dieses Qualitätsmanagement digitalisiert werden, sodass der Vorgang vollständig innerhalb der digitalen Plattform abgewickelt wird und die Vergabe von Zugriffsberechtigungen insgesamt weniger Zeit kostet.

3. Asset Management:
Der digitale Arbeitsplatz lebt von einem zeitgemäßen Asset Management mit performanter und userfreundlicher Hard- und Software. Über ein Self Service Hub lässt sich der damit einhergehende Verwaltungsaufwand reduzieren, während das Device Management für die zuständigen Mitarbeiter durch eine zentrale Oberfläche vereinfacht wird.

4. Vertragsmanagement:
Verträge verbinden ein Unternehmen mit seinen Kunden und Partnern und spielen daher eine wesentliche Rolle für die betriebliche Wertschöpfung. Durch eine Digitalisierung des Vertragsmanagements lassen sich verschiedene Attribute zuweisen, während die Einrichtung automatischer Erinnerungen – beispielsweise drei Monate vor Vertragsablauf – für straffere Prozesse und einen besseren Überblick sorgt.

5. Ticketsystem:
Über einen Self Service Hub können Anfragen im Rahmen eines Support Systems gebündelt, digitalisiert und strukturiert erledigt werden, während die Zuständigen jederzeit einen Überblick über den Bearbeitungsstand haben.

3 Tipps: Self Service Hub erfolgreich einführen und überwachen

Self Service Hubs sind mit einer klaren Vision für den Arbeitsplatz der Zukunft verbunden: Mitarbeiter nutzen selbständig Anwendungen und stoßen Prozesse ortsunabhängig an. Folgende drei Tipps, die sich aus unseren eigenen Learnings ergeben haben, möchte ich mit Ihnen teilen:

1. Freigaben der IT Abteilung:
Ohne zentrale Steuerung führt die Einführung von Self Service Plattformen im schlimmsten Fall zur Bildung einer Schatten-IT und letztlich zu ineffizienten Prozessen. Die Aufsicht der Experten soll den Mitarbeitern einen kreativen, aber regulierten Handlungsrahmen geben und dadurch den Raum für Fehler eliminieren.

2. Klare Strategie:
Eine klare Strategie schafft die Voraussetzungen, damit sich alle Mitarbeiter aktiv an der Gestaltung von Arbeitsplatz und Prozessen beteiligen können, ohne dass sie unkontrolliert und unabhängig voneinander handeln.

3. Mitarbeiter systematisch einbinden:
Eine abteilungsübergreifende Arbeitsgruppe schafft einen einheitlichen Handlungsrahmen und steigert die Akzeptanz neuer Technologien bei Mitarbeitern.

“Gut zu wissen: Nicht jedes Unternehmen hat die nötigen internen Ressourcen, um die Entwicklung und Umsetzung eines Self Service Hubs inhouse zu leisten. Bei corner4 unterstützen wir Unternehmen auf diesem Weg und entwickeln ausgehend von den konkreten Anforderungen der Mitarbeiter eine maßgeschneiderte Lösung auf Basis von Microsoft 365.

Auf jeden Fall wird kein Weg an Microsoft 365 und Cloud-Lösungen vorbeiführen. Fortschrittliche Unternehmen müssen sich nicht nur mit diesen Technologien auseinandersetzen, sondern aktiv daran arbeiten, den maximalen Nutzen daraus zu ziehen – sei es durch verbesserte Zusammenarbeit, höhere Effizienz oder innovative Arbeitsmethoden.

Dieter Etmayr, Geschäftsführer | corner4 Information Technology GmbH

Fazit: Self Service Hub mit Microsoft 365 umsetzen

Microsoft 365 bildet ein stetig wachsendes Ökosystem für den digitalen Arbeitsplatz der Zukunft. Alleine deshalb sollten Unternehmen aber nicht blind jede Funktion in ihren Hub integrieren. Eine professionelle Beratung unserer Experten unterstützt Sie bei der Identifikation der wesentlichen Anforderungen und notwendigen Funktionen eines Self Service Hubs und steckt so den Rahmen für eine erfolgreiche Umsetzung ab.

Lernen Sie jetzt noch mehr darüber, wie Sie Prozesse zur Optimierung von Geschäftsabläufen erfolgversprechend einsetzen und wie die Power Platform Sie dabei unterstützt. Laden Sie sich ganz einfach unser Whitepaper „Power Platform für Fortgeschrittene“ herunter.

Dieter Etmayr
Dieter Etmayr

Dieter Etmayr ist seit März 2016 Geschäftsführer bei corner4. Vertrieblich begleitet er Kunden im Bereich Cloud Services und Software Solutions. Mit breit gefächerter Branchenerfahrung und dem Blick fürs Ganze begleitet er seine Kunden.

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