Abkündigungen bei Microsoft: Die Konsequenzen für IT und Geschäftsprozesse

Cloud Transformation | Microsoft
Christoph Sadleder

Wussten Sie, dass Microsoft schon 2026 mehrere zentrale Cloud-Dienste abschaltet – mit weitreichenden Folgen für Millionen automatisierter Prozesse?

Für Unternehmen bedeutet das: Wer nicht rechtzeitig reagiert, riskiert Sicherheitslücken, Compliance-Verstöße und Einschränkungen im täglichen Betrieb. In diesem Beitrag erfahren Sie, warum Microsoft regelmäßig Abkündigungen vornimmt, wie Sie dazu verlässliche Informationen finden und wie Sie Ihre IT und Geschäftsprozesse richtig auf den anstehenden Change vorbereiten.

Warum Microsoft Produkte abkündigt

Microsoft verfolgt mit seinen Abkündigungen eine klare Strategie: Der Fokus liegt auf Cloud, KI und Innovation. Alte Technologien können diese Anforderungen nicht mehr erfüllen und werden daher schrittweise ausgemustert.

Die drei Hauptgründe für Abkündigungen sind:

1. Sicherheit und Compliance: Ältere Systeme stellen ein erhöhtes Risiko dar – für Microsoft ebenso wie für Kunden. Neue Funktionen und Sicherheitsstandards lassen sich oft nicht rückwirkend integrieren.

2. Innovation und neue Technologien: Die Weiterentwicklung moderner Funktionen erfordert eine schlanke Produktlandschaft.

3. Interne Effizienz: Der Wartungs- und Supportaufwand für veraltete Systeme ist hoch. Microsoft entlastet durch gezielten Abbau seine Ressourcen.

Für Unternehmen bedeutet das: Lifecycle- und Lizenzmanagement werden zu strategischen Aufgaben. Nur wer seine Systeme regelmäßig überprüft und aktualisiert, bleibt sicher und behält den Überblick.

Microsoft 365: In der Cloud ist Veränderung der neue Standard

Wer denkt, mit dem Wechsel in die Cloud sei alles erledigt, irrt. Auch Microsoft 365 verändert sich laufend und wird regelmäßig von Microsoft aktualisiert, ohne dass Kunden und Partner den Zeitpunkt selbständig definieren oder steuern können. Das heißt: Funktionen und Schnittstellen (APIs) werden neu hinzugefügt, ersetzt und umgebaut, bzw. teilweise auch ganz eingestellt.

Besonders betroffen sind Unternehmen, die eigene Erweiterungen und Anwendungen auf Basis von Microsoft 365 entwickelt haben. Sobald sich APIs ändern, müssen auch diese Anwendungen angepasst werden, sonst droht im schlimmsten Szenario ein Totalausfall.

Diese Abkündigungen sollten Microsoft 365 User kennen

  • Azure ACS-Modell: Ende im April 2026:
    Das klassische Azure Access Control Service (ACS)-Modell wird eingestellt. Das betrifft vor allem Unternehmen, die externe Anwendungen mit Microsoft-Diensten verbinden, zum Beispiel über PowerShell-Skripte. Diese Lösungen nutzen bisher das alte Authentifizierungsverfahren und müssen jetzt auf eine neue, zertifikatsbasierte Anmeldung umgestellt werden.

    Mein Tipp: Kümmern Sie sich rechtzeitig um eine entsprechende Umstellung. Andernfalls laufen Sie in Gefahr, dass viele automatisierte Prozesse plötzlich nicht mehr ausgeführt werden können.

  • SharePoint 2013 Workflows: Endgültiges Aus im April 2026
    Alle automatisierten Abläufe, die auf SharePoint 2013 Workflows basieren, funktionieren ab diesem Zeitpunkt nicht mehr. Für viele Unternehmen kann das große Auswirkungen auf ihre internen Prozesse haben, etwa bei Genehmigungen, E-Mail-Benachrichtigungen oder bei der Dokumentenlenkung.

    Mein Tipp: Überprüfen Sie jetzt, ob bei Ihnen noch SharePoint 2013 Workflows im Einsatz sind und stellen Sie rechtzeitig auf moderne Alternativen wie Power Automate um.

  • „Send Mail“ Funktion: Wird ersetzt
    Die SharePoint SendEmail API (auch bekannt als SP.Utilities.Utility.SendMail) erreicht mit 31. Oktober 2025 in SharePoint Online das End-Of-Life Datum. Betroffen sind unter anderem Anwendungen wie Power Automate, individuell programmierte Lösungen, benutzerdefinierte Workflows oder auch WebParts.

    Mein Tipp: Versenden Sie E-Mails künftig über die Microsoft Graph API. Wenn keine Umstellung erfolgt, könnten z. B. automatische Benachrichtigungen, Bestätigungen oder Statusmails nicht mehr versendet werden. Jetzt prüfen und rechtzeitig anpassen lohnt sich.

Wo erhalte ich Informationen und Support zu Microsoft-Änderungen?

Wenn sich bei Microsoft etwas ändert – sei es eine neue Benutzeroberfläche, der Wegfall einer Funktion oder technische Anpassungen – ist es wichtig, frühzeitig Bescheid zu wissen und gegebenenfalls Maßnahmen zu treffen. Diese Quellen helfen Ihnen dabei:

  • Microsoft 365 Nachrichtencenter
    Im Nachrichtencenter informiert Microsoft direkt und offiziell über anstehende Änderungen, zum Beispiel bei Funktionen, Oberflächen oder Schnittstellen (APIs). Besonders wichtig ist das für Unternehmen, die eigene Anwendungen in Microsoft 365 integriert haben und nun einen Weg finden müssen, diese weiterhin funktionsfähig zu halten.
  • GitHub: SharePoint Dev Docs Issues
    Diese Plattform ist kostenlos und wird von Microsoft mitbetreut. Hier tauscht sich die Community über Probleme und Änderungen aus und das oft schneller als über offizielle Wege. Microsoft liest mit, reagiert regelmäßig und gibt Rückmeldungen.
  • Microsoft Premier Support
    Der Premier Support ist Microsofts offizieller Support-Kanal für Großkunden. Er bietet direkten Zugang zu technischen Experten,  allerdings zu einem hohen Preis. Aber selbst mit diesem Premium-Zugang ist schnelle Hilfe nicht immer garantiert: Manche Tickets brauchen Zeit, und nicht jede Antwort führt direkt zur optimalen Lösung.

    Mein Tipp: Bei corner4 erhalten Sie immer kompetenten Premier Support. Wir übernehmen auf Ihren Wunsch gerne für Sie die gesamte Kommunikation mit Microsoft. Dafür müssen Sie lediglich ein Support-Ticket bei Microsoft anstoßen – wir kümmern uns dann um alles weitere.  

So sichern Sie Ihre Microsoft-Umgebung – jetzt und in Zukunft

Verlassen Sie sich nicht darauf, dass sich in der Cloud alles von selbst regelt. Denn während Microsoft zentrale Dienste patcht und schützt, müssen Unternehmen ihre eigenen Anwendungen, Schnittstellen und Automatisierungen selbst im Auge behalten. Im schlimmsten Fall funktionieren Ihre geschäftskritischen Prozesse plötzlich nicht mehr – und das oft ohne Vorwarnung.

Wichtige Schritte:

  • Prüfen Sie, ob betroffene Systeme oder Funktionen in Ihrem Unternehmen im Einsatz sind.
  • Überwachen Sie regelmäßig Änderungen im Microsoft Nachrichtencenter.
  • Passen Sie eigene Lösungen rechtzeitig an API- oder Funktionsänderungen an.

Holen Sie sich Unterstützung durch einen erfahrenen IT-Partner.

Mein Fazit: Veränderungen aktiv gestalten statt nur reagieren

Microsoft richtet seine Strategie klar auf Cloud, KI und Sicherheit aus. Das eröffnet neue Möglichkeiten, verlangt aber auch mehr Aufmerksamkeit von Unternehmen. Wer seine Systeme regelmäßig prüft und aktiv anpasst, bleibt nicht nur auf der sicheren Seite, sondern kann auch technologische Vorteile gezielt nutzen. Wer hingegen abwartet, läuft Gefahr, von Sicherheitslücken, Systemausfällen oder Compliance-Verstößen überrascht zu werden.

Informieren Sie sich regelmäßig über geplante Abkündigungen, reagieren Sie frühzeitig und holen Sie bei Bedarf einen erfahrenen Partner mit ins Boot. So bleibt Ihre IT im Microsoft-Universum immer handlungsfähig und Ihre Geschäftsprozesse zukunftssicher. 

Sie brauchen Unterstützung bei der Umstellung oder Analyse Ihrer Microsoft-Systeme? Kontaktieren Sie uns. Wir helfen Ihnen gerne weiter. 

Christoph Sadleder
Christoph Sadleder

Seit seinem Eintritt im Jahr 2016 bei der corner4 Information Technology GmbH hat Christoph Sadleder seine Kenntnisse im Bereich SharePoint und SharePoint Framework (SPFx) erfolgreich eingebracht. Mit seiner umfangreichen Erfahrung in der Entwicklung und Einführung individueller SharePoint-Lösungen hat er einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen digitalen Transformation vieler Projekte geleistet.

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