Die glorreichen 7: unschlagbare Funktionen von Microsoft Power Apps

Management | Power Platform
Bernhard Rechberger

Vorschusslorbeeren für Microsoft Power Apps gibt es bereits genug – es habe das Potenzial, einen großen Teil der im Unternehmen verwendeten Drittanbietersoftware obsolet zu machen, da es lästige Prozesse optimal lösen kann, sagen die einen. Es sei so einfach, dass jeder interessierte User es problemlos für sein erstes Pilotprojekt nutzen könne, sagen die anderen. Stimmt das?

Erste positive Erfahrungen verzeichnen Power Platform Pioniere, wie die Brückner Maschinenbau in jedem Fall: höhere Effizienz, mehr Know-How und wertvolle Learnings verzeichnet der weltweit führende Anbieter von Produktionsanlagen zur Herstellung hochwertiger Folien durch den Einsatz von Power Apps.

 

Doch welche Lorbeeren darf sich hierbei das mächtige Power Platform Tool anstecken? Wir haben uns auf die Suche der glorreichen 7 begeben und herausgefunden, wo die Top-Features von Power Apps tatsächlich liegen.

1. Top Feature von Power Apps: Responsive Design

Websites sollen generell für die Eigenheiten des jeweils verwendeten Endgerätes geeignet sein bzw. reagieren – so das Paradigma des Responsive Design Ansatzes. Ob Apple oder Windows, ob Handy, Tablet oder Desktop-PC: Was am Bildschirm erscheint, soll geräteübergreifend optimal dargestellt werden. Egal, ob per Mausklick, Touchpad oder Streichgeste, alle relevanten Funktionen sollten vorhanden und userfreundlich sein.

Für modernes Software-Design eines der schlagenden Argumente, weil das Handy sowohl aus dem privaten Bereich als auch aus dem Berufsleben nicht mehr wegzudenken ist. Insofern ist die Responsive Design-Fähigkeit von Power Apps auch kein Nice-to-Have, sondern vielmehr ein Must-Have, denn die Unabhängigkeit von Endgerät und Betriebssystem wird von den Usern längst als Selbstverständlichkeit gesehen.

Expertentipp:

Canvas-Apps, also solche, die auf Office365 oder Dynamics365 basieren, sind nicht immer zufriedenstellend responsive. Sie sollten sich daher bereits im Vorfeld überlegen, ob die Anwendung primär für Mobilgeräte oder Desktop optimiert sein soll. Mehr Flexibilität erlauben Apps, die auf CDS (Common Data Service) basieren. Diese sogenannten „Model-driven Apps“ bieten mehr Spielraum sowohl für Entwicklung als auch Anpassung, sodass auch komplexe Apps möglich werden.

2. Top Feature von Power Apps: Offline-Fähigkeit

Verwendet man Apps für die Erfassung von Daten, ist dafür die Synchronisation mit der zentralen Datenbasis nötig, um auf den jeweils aktuellen Datenbestand zugreifen zu können. Dies bedingt eine funktionierende Internetverbindung, was beispielsweise auf Messen nicht immer der Fall ist.

 

Um eine model-driven App im Offline-Modus zu nutzen, erfolgt zuerst eine „initial offline sync“, bei der App- und Benutzerdaten heruntergeladen werden. Dieser Vorgang kann je nach Konfiguration einige Minuten dauern. Power Apps informiert über den Synchronisationsstatus und den verbrauchten Speicherplatz. Falls die Synchronisation nicht abgeschlossen ist, wird sie bei jeder App-Öffnung erneut ausgelöst und nach längeren Inaktivitätsphasen.

 

Es ist wichtig zu betonen, dass Power Apps bereits in diesem Bereich Fortschritte macht. Dank der (noch bedingten) Offline-Fähigkeit von Power Apps sind der orts- und zeitunabhängigen Anwendung von morgen kaum mehr Grenzen gesetzt.

 

3. Top Feature von Power Apps: Umfangreiche Integrationsmöglichkeiten

Power Apps haben den großen Vorteil, mittels mehr 496 Konnektoren [Stand November 2023] umfassende Verbindungen mit anderen Datenquellen herstellen zu können. Das ist insofern bemerkenswert, als Microsoft einerseits eine Best-of Suite-Lösung von eigenen Produkten anbietet, andererseits aber auch die Integration von Produkten anderer Hersteller ermöglicht.

 

Eine wachsende Anzahl performanter Konnektoren sind für zahlreiche externe Tools verfügbar – ein unschlagbares Feature für jeden, der sich in der Vergangenheit mit diversen Anbindungs- und Schnittstellen-Problematiken herumschlagen musste.

 

4. Top Feature von Power Apps: KI-Funktionen dank AI Builder

Daten verarbeiten ist eine Sache, Daten intelligent zu verarbeiten, eine ganz andere. Die Power Platform glänzt mit der Möglichkeit, über den AI Builder Künstliche Intelligenz in die Automatisierungen zu integrieren. In den letzten Jahren hat sich bei den KI-Funktionen von Power Apps viel getan. Microsoft hat eine Reihe neuer Funktionen hinzugefügt, die es Benutzern ermöglichen, KI-Funktionen in ihre Apps zu integrieren, ohne dass sie KI-Experten sein müssen.

 

Zu den wichtigsten neuen Funktionen gehören:

  • Automatisierte KI-Modelle: AI Builder kann jetzt automatisch KI-Modelle für eine Vielzahl von Aufgaben erstellen, darunter Texterkennung, Spracherkennung, Bilderkennung und maschinelles Lernen. Dies macht es viel einfacher, KI-Funktionen in Apps zu integrieren.
  • Vorgefertigte KI-Modelle: AI Builder bietet eine Bibliothek mit vorgefertigten KI-Modellen, die für eine Vielzahl von Aufgaben verwendet werden können. Dies ist eine gute Möglichkeit, schnell und einfach KI-Funktionen in Apps zu integrieren, ohne dass Sie Ihre eigenen Modelle erstellen müssen.
  • KI-gesteuerte Workflows: AI Builder kann jetzt KI-Funktionen in Workflows integrieren. Dies ermöglicht es Benutzern, KI zu verwenden, um komplexe Aufgaben zu automatisieren.

Expertentipp:

Der AI Builder ist allerdings separat zu lizenzieren und dem Vernehmen nach (noch) nicht gerade billig… Allerdings ermöglicht er Bilderkennung, Texterkennung und die Vorhersage von Ergebnissen aufgrund der Extrapolation von Ereignissen aus der Vergangenheit. Kurz – er ist lernfähig.

Noch hält sich die Komplexität in Grenzen, aber dieses noch junge Feature wird in naher Zukunft noch eine viel größere Rolle in allen Unternehmen spielen. Die Möglichkeiten der automatischen Texterkennung in Verbindung mit der Fähigkeit, Fotos zu verarbeiten, hat auch jetzt schon Potenzial. Damit werden automatisierte Workflows möglich, die noch vor kurzer Zeit undenkbar waren, zum Beispiel am Messestand:

  • Die Visitenkarte eines interessierten, potenziellen Neukunden wird fotografiert, der Text darauf automatisch erkannt und eingelesen. Damit wird die Person identifiziert bzw. kategorisiert.
  • Der für die Person relevante Prozess wird ausgewählt – in unserem Fall etwa das Versenden von Informationsmaterial an die soeben eingelesene Mail-Adresse – und automatisch durchgeführt.
  • Im Idealfall hat der Neukunde die Informationsbroschüre in seinem Mail-Postfach, noch bevor man ihm seine Visitenkarte wieder zurückgegeben hat.

 

5. Top Feature von Power Apps: Authentifizierung mittels Social Login

Power Apps kann den Login nicht nur über das Active Directory, sondern auch mittels anderer sogenannter Social Logins zulassen. Das bedeutet, dass für das Login nicht nur die Credentials aus AD akzeptiert werden, sondern auch jene, die bei sozialen Netzwerken wie Facebook oder Google hinterlegt sind.

 

Ein angenehmer Nebeneffekt: das zentrale Thema Sicherheit wird elegant ausgelagert. Das Unternehmen nutzt die hohen Sicherheitsstandards führender Anbieter und macht diese für eigene Zwecke nutzbar. Der Aufwand ist gering, denn noch ist dieser „Service“ kostenlos.

 

6. Top Feature von Power Apps: Drag and Drop Designer

Simplicity rules! Der Microsoft App Designer ermöglicht vereinfachte App-Entwicklung per Drag and Drop. Denn auch bei der Software-Entwicklung muss nicht ständig das Rad neu erfunden werden. Nicht jedes Designelement, nicht jedes einzelne Zeichen muss für jede App neu als Code geschrieben werden, um in Power Apps nutzbar zu sein. Viele ähnliche Features kommen zum Einsatz, viele Workflows und Routinen weisen Parallelen auf und können mit modularen Code-Schnipseln wiederverwendet werden. Das verkürzt und vereinfacht die Entwicklung ungemein, da viele Tasks mit der eigentlichen Funktionalität wenig zu tun, sondern vielmehr auf das Layout bezogen sind oder redundante Aufgaben darstellen.

 

Damit kann sich der Entwickler auf die technischen und logischen Aspekte seiner Problemlösung konzentrieren und weniger auf deren optische Gestaltung. Was die Erstellung und Entwicklung von Apps sehr vereinfacht.

 

7. Top Feature von Power Apps: „White Label“- fähig

Gerade wenn die App in externen Partner- oder Kundenbeziehungen zum Einsatz kommen, spielt Repräsentation & Markenidentität eine wichtige Rolle. Im digitalen Zeitalter haben Softwareanwendungen daher immer häufiger auch Werbefunktionen. Gerade in größeren Unternehmen wird die Corporate Identity auch im Innenverhältnis immer wichtiger.

Power Apps lassen sich beliebig für Ihr Unternehmen branden, um mit firmentypischem Branding nach innen und außen Flagge zu zeigen.

Fazit: Power Apps: Zukunft der App Entwicklung

Diese 7 unschlagbaren Features machen die Power Apps zu einem großartigen und niederschwellig einsetzbaren Instrument im Unternehmenskontext. Sie erlauben einen heldenhaften Start in die Welt der mächtigen Microsoft Power Platform mit individuellen Problemlösungen für konkrete Painpoints. Damit wird die Power Platform zum absoluten Hero Maker im Unternehmen der Zukunft – vielleicht das wertvollste Top-Feature von Power Apps.

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Bernhard Rechberger
Bernhard Rechberger

Bernhard Rechberger ist seit 2017 Key Account Manager bei corner4. Bereits seit 2011 begleitet Bernhard Kunden bei Projekten im Bereich Cloud Services und Software Solutions. Im Vertrieb bleibt er für Sie am Ball, um Ihnen die effizientesten Lösungen anzubieten.

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